Es geht wieder los

Sonntag, 14.04.2019 / 1. Tag

325 km

Bei 3 Grad Celsius und leichtem Nieselregen sind wir heute gegen 10 Uhr zu unserer Frühlings-Tour aufgebrochen, die uns über Holland, Belgien und ein ganz kleines Stück Frankreich nach England führen soll. Aus familiären Gründen fahren wir zunächst allerdings nicht in Richtung Westen, sondern nordwärts nach Rostock, wo wir nach entspannter Fahrt über Magdeburg, Wittenberge und Schwerin gegen 16 Uhr ankommen. Da wir unterwegs vergeblich auf eine gastronomischen Einrichtung zum Mittagessen Ausschau hoffen, legen wir erst am Bastorfer Leuchtturm zwischen Rerik und Kühlungsborn einen Zwischenstopp ein, um uns aus unserer Bordküche selbst zu versorgen. Danach geht es gemütlich weiter auf der B 105 durch Bad Doberan und Rostock zu unserem Tagesziel in Rostock-Dierkow.

Abschied

Montag, 15.04.2019 / 2. Tag

Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Trauerfeier für unseren Schwager Bernhard, der im gesegneten Alter von 89 Jahren nach langer Krankheit von seinem Leiden erlöst wurde. Die Trauerfeier findet unter großer Anteilnahme vieler Freunde und Bekannte aus nah und fern statt. Nach der Beisetzung auf dem Friedhof in Toitenwinkel treffen sich alle im Gedenken an den Verstorbenen bei Kaffee und Kuchen im Gemeinderaum der Petrikirche. R.I.P. lieber Schwager!

Von Dierkow nach Elmenhorst

Dienstag, 16.04.2019 / 3. Tag

Nach einem Einkauf im Kaufland in Bentwisch verabschieden wir uns und und fahren mit dem Wohnwagen am Haken weiter nach Elmenhorst-Lichtenhagen, wo wir uns zu einem zweitägigen Besuch bei Familie Bruns angemeldet haben. Zuletzt waren wir hier vor drei Jahren zu Besuch, als wir von einer unserer Holland-Touren einen Umweg ins Alte Land und weiter über Hamburg nach Rostock gemacht haben.

Wieder mal in Warnemünde

Mittwoch, 17.04.2019 / 4. Tag

Der Tag verspricht schön zu werden. Was liegt da näher, als einen Ausflug an die nur wenige Kilometer entfernte Ostsee zu machen. In Warnemünde lassen wir uns zunächst von den hohen Parkgebühren (3 €/Stunde) schocken, finden aber letztendlich doch noch eine günstige Parkgelegenheit an der Mittelmole, wo für 3 Stunden nur 3 € aufgerufen werden und von wo aus der Weg zum Alten Strom nur ein Katzensprung ist. Genau wie vor drei Jahren bei unserem letzten Besuch in Warneünde bummeln wir auch diesmal am Alten Strom hinauf bis auf die Mole und dann noch ein Stück auf der Promenade in Richtung Hotel Neptun. Auf dem Rückweg darf der obligatorische Stopp bei Backfisch-Tilo nicht fehlen. Geschmacklich war der Fisch allerdings keine Erbauung. Am frühen Nachmittag fahren wir mit der Fähre über die Warnow und weiter nach Graal-Müritz. Hier verbringen wir den Nachmittag an der Seebrücke bei Eis, Kaffee und Kuchen und sind erst gegen Abend bei unseren Gastgebern zurück.

Weiter nach Uelzen

Donnerstag, 18.04.2019 / 5. Tag

235 km

Wie schon gestern frühstücken wir auch heute schon zur für uns ungewohnten Zeit um 8 Uhr. Wir packen unsere Sachen und sind unmittelbar nach dem Frühstück reisefertig. Gegen 9 Uhr fahren wir auf der B 105 über Bad Doberan zur A 14 und sind trotz einer großräumigen Umleitung zwischen Ludwigslust und Dömitz schon kurz vor 13 Uhr in Uelzen. Fräulein Navi führt uns ganz sicher zu unserem Tagesziel, dem Uhlenköper-Camp im Ortsteil Westerweye. Nach den nötigsten Aufbauarbeiten für nur eine Übernachtung nutzen wir das schöne Wetter und düsen mit dem Auto ins 7 km entfernte Uelzen. Einem Einkauf beim Feinkost-Albrecht folgen ein Stadtbummel durch die Altstadt und eine Einkehr beim Türken, zum Döner. Satt und zufrieden lassen wir den Abend  im Camp mit einem halbtrockenen Roten ausklingen.

Konto gehackt - alles vorbei?

Karfreitag, 19.04.2019 / 6. Tag

170 km

Am Vorabend unserer nächsten Etappe haben wir ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Beim Überprüfen unseres Kontostandes "lacht" uns die Zahl 0,00 € an. Unsere komplette Barschaft ist weg, einfach weg. Der Gedanke Opfer eines Hackerangriffs geworden zu sein liegt nahe und soll sich später auch noch bestätigen. Mit zitteriger Stimme und am Rande eines Herzkaspers melden wir den Vorfall unserer Bank. Der freundliche Banker am anderen Ende der Telefonleitung kann uns Gott sei Dank beruhigen und mitteilen, dass unser Geld nicht weg ist, sondern von der Bank sicher gestellt wurde. "Eine aktuelle Sicherheitsüberprüfung lässt darauf schließen, dass Ihre Kreditkartendaten abgegriffen wurden. Um eine missbräuchliche Nutzung zu verhindern, haben wir Ihre Kreditkarte mit sofortiger Wirkung für Online-Zahlungen gesperrt. Details zum konkreten Anlass der Sperre können wir Ihnen leider nicht nennen," heißt es. Nun kriegen wir eine neue Karte und alles ist wieder paletti. Leute, könnt ihr euch vorstellen, was uns da für ein Stein vom Herzen plumpste.

Die Weiterfahrt wäre andernfalls sofort ins Wasser gefallen. So aber machen wir uns nach dem Frühstück reisefertig und nehmen die dritte Etappe von Uelzen über Celle, Hannover nach Rinteln unter die Reifen. Kurz vor 13 Uhr kommen wir dort an und sind als erstes damit beschäftigt, uns für die nächsten drei Tage auf dem reservierten Platz am Doktorsee häuslich einzurichten.

Kaiserwetter am Doktorsee

Sonnabend, 20.04.2019 / 7. Tag

Die einwöchige Eingewöhnungszeit genügt uns, um uns wieder auf Camperleben einzustimmen. Mehr als ausschlafen, spät frühstücken und eine kurze Stippvisite in der Stadt, um einige Einkäufe zu tätigen, stehen heute nicht auf dem Programm. Und das alles unter strahlend blauem Himmel und angenehmen Temperaturen von knapp über 20 Grad Celsius. Selbstredend werden da unsere Liegestühle dem ersten längeren Bewährungstest in diesem Jahr unterzogen. So räkeln wir uns faul in der Sonne und erheben uns nur noch zum Kaffeetrinken und zum Gang zur Toilette. Auch das Abendprogramm verläuft nach bekanntem Ritual. Zu Käsestangen gibt es zunächst zwei Budweiser und danach einen Rotkäppchen Müller-Thurgau.

Ostern am Doktorsee

Sonntag, 21.04.2019 / 8. Tag

Während wir in den vergangenen Jahren über Ostern meist bei durchwachsenem Wetter unterwegs waren, entschädigt uns Petrus in diesem Jahr mit sehr viel Sonne und Temperaturen, die tagsüber über 20 Grad erreichen. So beginnt der Tag mit einem festlichen Osterfrühstück vor dem Wohnwagen. Beim anschließenden Sonnenbaden riskieren wir fast zu viel des Guten und verbrennen uns gehörig den Pelz. Vom geplanten Stadtbummel durch Rintelns Altstadt nehmen wir Abstand und stehlen dem Herrn durch intensives "Nixtun" den Tag. Die einzige Aktivität an diesem Tag ist eine kleine Solo-Radtour um den See und durch das weitläufige Gelände des Campingplatzes, um einige Erinnerungsfotos zu schießen. Kulinarischer Höhepunkt des Tages ist ohne Zweifel das festliche Ostermenü, das die Muddi währenddessen aus der Bordküche zaubert: Deutscher Spargel mit Sauce Hollandaise, Schweinefilet und Kartoffeln. Nach so einem leckeren Essen fällt es uns fast ein bisschen schwer, mit dem Abbau unseres Camps zu beginnen. Obwohl die Option bestand, hier noch einen Tag länger zu bleiben, steht der Entschluss fest, aus verkehrstechnischen Gründen morgen weiter zu reisen.